Reisebericht: Bolivien – Das Land der Superlative
von avenTOURa-Reiseteilnehmer Alex, Ulla, Karin und Caroline
Vorab vielen Dank an Melanie Vogel vom avenTOURa-Reiseteam, die die Reise individuell für uns zusammengestellt hatte. Das war nicht einfach, da unsere Tochter, die in Bolivien ein freiwilliges soziales Jahr leistet, während der Vorbereitungszeit auf diese Reise auch noch Ihren Aufenthaltsort in Bolivien wechselte. Vielen Dank Frau Vogel Ihre Arbeit und Mühe hat sich gelohnt! Wir haben wunderschöne Tage in Bolivien verbracht. Wir starteten am Samstag um 16 Uhr mit dem Taxi aus der Nähe von Darmstadt zum Frankfurter Flughafen..
- Tag: Samstag, den 29. April – Flug von Frankfurt via Madrid nach Santa Cruz
Vorab vielen Dank an Melanie Vogel vom Aventoura Reiseteam, die die Reise individuell für uns
zusammengestellt hatte. Das war nicht einfach, da unsere Tochter, die in Bolivien ein freiwilliges
soziales Jahr leistet, während der Vorbereitungszeit auf diese Reise auch noch Ihren Aufenthaltsort in
Bolivien wechselte. Vielen Dank Frau Vogel Ihre Arbeit und Mühe hat sich gelohnt! Wir haben
wunderschöne Tage in Bolivien verbracht.
Wir starteten am Samstag um 16 Uhr mit dem Taxi aus der Nähe von Darmstadt zum Frankfurter
Flughafen. Der Flug ging pünktlich los um 19:15 Uhr – eine Embraer 190 von Air Europa Express – und landete in Madrid um 22 Uhr. Nach einem kurzen Aufenthalt auf dem Madrider Flughaben ging es um 23:55 Uhr weiter nach Santa Cruz in Bolivien. Der Flug dauerte 11 Stunden und 35 Minuten. Nach der entsprechenden Zeitumstellung (die Uhr wurde 6 Stunden zurückgestellt) landeten wir am Sonntag um 5:30 Uhr auf dem Flughaben Viru Viru in Santa Cruz. Zu unserer Überraschung erwartete uns dort nicht nur unser deutschsprechender Reiseleiter Herr Thomas Frank sondern auch unsereTochter. Katrin hatte sich mit Thomas abgestimmt und ist am Vortag von Sucre nach Santa Cruz geflogen, hat dort übernachtet um uns am nächsten Morgen abzuholen. Das werden wir nie
vergessen. Mit unserem Reiseleiter hatten wir übrigens auch einen „Glückstreffer“ gelandet. Herr Frank lebt mit seiner Familie seit über 30 Jahre in Bolivien, ist jedoch in Deutschland aufgewachsen. Als Präsident der Reiseleiter des Landes Tarija verfügt er über ein ausgezeichnetes Netzwerk und hat uns kompetent bis zum Ende unserer Reise begleitet.
- Tag: Sonntag, der 30. April – Ankunft in Santa Cruz und weiterreise zum Landhaus in
Samaipata
Vom Flughaben in Santa Cruz (440 Meter ) ging es mit einem Kleinbuss für 9 Personen weiter nach
Samaipata, einem malerischen Dorf mit ca. 4.000 Einwohnern auf 1650 m Höhe. Samaipata liegt in
einem weiten Tal der ostbolivianischen Anden, 120 km südwestlich von Santa Cruz. Trotz seiner
geografischen Lage in den Tropen ist das Klima äußerst angenehm. Man trägt tagsüber
Sommerkleidung und abends wärmere Kleidung. Dort stellten wir die Koffer im Landhaus Samaipata
ab, einer kleinen aber feinen Ferienwohnanlage. Noch am selben Nachmittag ging es zu dem 10 km
entfernten UNESCO Weltkulturerbe „ El Fuerte“ (Festung). Eindrucksvolle Ruinen, wohl Überreste
eines religiösen zeremoniellen Zentrums, mit dem größten behauenen Stein der Welt, der 300x40m
misst. Dort wo frühere Kulturen dem Puma, dem Jaguar und der Klapperschlange huldigten.
Danach ging es wieder zurück in unser Landhaus. Die Eigentümer des Landhauses waren ein
Deutscher und seine bolivianische Ehefrau, die das Gelände mit vielen handwerklichen Kunststücken
ausgestattet hatten. Der Garten war eine richtige harmonische Einheit, sehr sehr schön und die
Blüten besucht von Kolibris, ein bisschen Paradies…
- Tag: Montag, der 1. Mai – Nationalpark Amboro – Wald der Riesenfarne
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es mit unserem Reiseleiter und einem zusätzlichen
Reiseleiter für den Nationalpark Amboro mit einem Jeep den Berg hinauf. Während der Fahrt mit
dem Jeep durch das unwegsame Gelände hörten wir traditionelle bolivianische Musik, die Stimmung
war entsprechend gut. Von oben hatte man eine wunderbare Fernsicht. Am Rande des Amboro
Nationalpark starteten wir zu einer dreistündigen Wanderung durch den tropischen Nebelwald. Hier
herrscht ganzjährig eine Luftfeuchtigkeit von über 75%. Es gab Riesenfarne, Flechten, Blumen und
Schmetterlinge zu bestaunen. Auch eine Schlange ist uns über den Weg gehuscht.
- Tag: Dienstag, der 2. Mai – Rückfahrt nach Santa Cruz und Stadtbummel
Nach dem Frühstück ging es mit dem Kleinbus wieder zurück nach Santa Cruz. Unterwegs besuchten
wir noch die Wasserfälle von Cuevas und La Pajcha. Umgeben von unvergleichlich schöner Landschaft
mit üppiger subtropischer Vegetation hätte hier auch die Möglichkeit bestanden ein erfrischendes
Bad zu nehmen. In Santa Cruz gibt es zahlreiche Brauereien. Überall am Wegesrand werden
Mandarinen, Bananen und anderes Obst verkauft. Nach der Ankunft stand ein Stadtrundgang an. Wir
besuchten das das Zentrum mit hunderten kleine Verkaufsständen, dicht an dicht, so dass ein
Vorankommen schwierig war. Wir hatten unsere liebe Mühe Thomas nicht aus den Augen zu
verlieren. Gegen Abend sind wir mit zwei Taxen zu einem Restaurant gefahren. Unser Taxifahrer hat
sich mit unserer Tochter Katrin ausführlich in Spanisch unterhalten, so ausführlich, dass wir deutlich
später als die anderen im Restaurant eintrafen. Die anderen hatten sich schon Sorgen gemacht.
Katrin bestellte sich Spukebier – Maisbier- eine sehr gewöhnungsbedürftige Sache.
- Tag: Mittwoch, den 3. Mai – Fug nach Sucre in die „weiße Stadt`“
Am Vormittag flogen wir dann in die Bolivianische Hauptstadt, die wegen Ihren vielen weißen
Gebäude auch die „weiße Stadt“ genannt wird. Das historische Zentrum gehört zum UNESCO
Kulturerbe. Am Flughafen hatten wir uns die Wartezeit mit fotografieren verkürzt. Dort lebt eine
tagaktive Eule, die in Erdlöchern haust. Nach der Landung in Sucre ging es direkt nach Cal Orckò wo
die Urzeit greifbar wird. Hier im kalkhaltigen Gestein sind die Fußabdrücke von Dinosauriern sichtbar,
teilweise bis zu 3 Metern im Durchmesser. Cal Orckó ist eigentlich ein Bergwerk zur Gewinnung von
Zement. Dadurch können hier viele Mitarbeiter beschäftigt werden. Der Bergbau findet weiter satt,
dass heißt die Spuren der Dinos werden nicht konserviert. Das Zementwerk ernährt mehr Menschen
als die Mitarbeiter des Dinozentrums. Aber man vermutet unter den jetzigen Spuren weiter
Schichten mit Spuren, so dass der Abbau vielleicht sogar neue Erkenntnisse erbringt.
Die Übernachtung fand im zentral gelegenen Hotel Espana statt.
- Tag: Donnerstag, den 4. Mai – Stadtbesichtigung in Sucre und traditionelle Tanzshow
Bei einem ausführlichen Stadtrundgang lernten wir alle wichtigen Bauten kennen. Der Besuch auf
dem Friedhof der Stadt war besonders interessant. In Bolivien werden die Toten nicht in der Erde,
sondern über der Erde beigesetzt. Hier waren viele liebevoll gestaltete Gräber und monumentale
Grabstätten zu sehen. Am Abend besuchten wir eine traditionelle Tanzshow. Hier wurden die Tänze
in farbenfrohen Kostümen aus allen neuen Ländern Boliviens gezeigt.
7.-9. Tag: Freitag, den 5. bis 7. Mai – Tarabuco, der Ort an dem unsere Tochter ein
freiwilliges soziales Jahr ableistet mit Besuch des regionalen Marktes am Sonntag
Wir übernachteten im Hostelling Tarabuco Restaorante, einer kleinen Pension, die
Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung stellte und Mittags ortstypische Gerichte anbot. Das
Mittagessen wird auf einem Gasherd zubereitet und in einem schönen Innenhof serviert. Hier war
unsere Tochter während Ihres freiwilligen sozialen Jahres untergebracht. Sie unterstützte dort die
örtliche Schule und das Krankenhaus. Jeden Sonntag findet der traditionelle Markt statt. Angeboten
werden Bekleidung, Teppiche, Obst, Gemüse und vieles mehr.
- Tag: Montag, der 8. Mai – Fahrt nach Potosi und Stadtrundgang
An diesem Tag sind wir von Tarabuco auf ca. 3300 Metern Höhe nach dem ca. 150 km entfernten
Potosi, der weltweit höchstgelegenen Großstadt gefahren (4040 Metern Höhe). Die prunkvolle
Kolonialstadt war dank der Silberminen einst eine der reichsten Städte des Kontinents.
- Tag: Dienstag, der 9. Mai – Besuch der Silberminen von Potosi und Museum
Sehr interessant war der Besuch der Silberminen. Aber vorher ging es noch auf den Markt der
Minenarbeiter. Hier werden kleine Geschenke eingekauft, die man dann den Minenarbeitern
vorbeibringt. Hier gab es neben Dynamitstangen und Zündschnüren Cocablätter, die die Mineure
kauen, auch 98%igen Schnaps, der die Arbeit leichter zu ertragen macht. Danach ging es in die
Kleiderkammer. Zuerst wurden wir entsprechend eingekleidet mit Gummistiefeln, Helm, Stirnlampe
und Anzug. Dann ging es in eine der Minen im Berg, der „cerro richo“ (reicher Berg) heißt. Hier gibt
es über 40 Eingänge in den Berg und je Mine arbeiten 4-7 Mineure um Erze abzubauen. In Loren
werden die Erze dann aus der Höhle geschoben. Jede Mine hat eine Schutzfigur „El Tio“. Diesem
werden Geschenke (Schnaps, Zigaretten) gebracht um Ihn milde zu stimmen, um das Glück zu
erbitten eine große Ader Erze zu entdecken und von Unfällen verschont zu bleiben.
Am Nachmittag stand ein Besuch im Museum an. Hier wurde gezeigt, wie das Silber zu Münzen und
anderen Gegenständen weiterverarbeitet wurde.
- Tag: Mittwoch, der 10, Mai – Fahrt nach Uyuni
Unsere Reise führte weiter auf einer Ganztagesfahrt nach Uyuni, Ausgangspunkt für unsere Tour auf
dem weltgrößten Salzsee. Neben einer wunderschönen Landschaft konnten wir Lamas (Zuchtform)
und Pekunias (Wildtier) am Wegesrand bewundern. Am Nachmittag erreichten wir den historischen
Minenort Pluacayo. Ein Teil dieses Ortes gleicht einer Geisterstadt, verlassen nachdem die
Silbervorkommen im Wesentlichen abgebaut waren. Ein anderer Teil ist im Wiederaufbau, da noch
andere Erze abgebaut werden können. Auf dem Gelände steht die Eisenbahn, die das ausgebaute
Silber nach Chile transportieren sollte und in einem Western von Butch Cassidy und Sundance Kid
überfallen wurde.
- Tag: Donnerstag, den 11. Mai – Start der 2-tägigen Expedition auf dem Salzsee
Der Salar den Uyuni ist mit 10.000 qm der größte und schönste Salzsee der Welt. Zu Beginn der 2-
tägigen Expedition fuhren wir zunächst mit einem Jeep Toyota Landcruiser raus auf den See und
dann zur Isla Incahuasi, wo steinalte Kakteen zu Hause sind.
Danach ging es zu einem kleinen Betrieb, der das Salz aus dem See an Land bringt, trocknet, mit Jod
versetzt und verpackt.
Gefahren wurden wir von William Phillipp einem sehr guten und zuverlässigen Fahrer, der auch
superschöne perspektivische Fotos mit uns auf dem Salzsee aufnahm. Übernachtet wurde am Abend
in einem Salzhotel (Tahua Tayka Hotel de Sal).
- Tag: Freitag, der 12. Mai – zweiter Tag auf dem Salzsee, Rückfahrt nach Uyuni
Am frühen Morgen ging die Salzseetour weiter. Am Salar de Chiguana konnten wir Flamingos
bewundern. Danach ging es durch das Tal der Steine weiter nach Uyuni, wo die Tagestour im Hotel
Samay Wasi endete.
- Tag: Samstag, der 13. Mai – Flug nach La Paz und Weiterfahrt an den Titikakasee
Am Morgen ging es zum Flughafen von Uyuni und wir starteten nach La Paz. Dort angekommen
nahm uns unser Fahrer Zacharias in Empfang. Wir fuhren gleich weiter zum Titicacasee. Interessant
war die Überfahrt bei einer „Seeenge“ im Titicacasee. Der Kleinbus fuhr auf Brettern auf einen kleine
Fähre, die uns sicher an das andere Ufer brachte. Von dort ging es zum berühmten Wallfahrtsort
Copacabana. Der Ort ist auch bekannt für die Taufe von Autos und vor allem für die frischen Forellen
(Truchas) aus dem See. Dort übernachteten wir im Hotel Wendy Mar.
- Tag: Sonntag der 14. Mai – Ausflug auf die Isla del Sol, Rückfahrt nach La Paz
Bei Beginn des Tages ging es mit dem Schiff auf die Sonneninsel (Isla del Sol). Wir besuchten dort den Ort Yumani und einige Ruinenstätten. Nach der Rückkehr nach Copacabana ging es mit dem Kleinbus wieder zurück nach La Paz. Dort fuhren wir mit der Kabinenseilbahn über den Dächern von El Alto nach La Paz, wo wir unser letztes Quartier, das Hostal Naira aufsuchten.
- Tag: Montag, der 15. Mai – Stadtbesichtigung La Paz und Mondtal
Die Stadtbesichtigung führte uns zum Regierungssitz vom Präsidenten Evo Morales und weiteren
Sehenswürdigkeiten (Hexengasse, deutsche Schule…). Am Nachmittag besuchten wir das Mondtal.
Eine Landschaft, die aus weichem Material (Sand oder ähnliches) besteht das langsam ausgewaschen
wird und damit skurrile Formationen entstehen lässt.
- Tag: Dienstag, der 16. Mai – La Paz Ausflug auf der Straße des Todes
Von La Paz auf 4000 Metern Höhe gibt es eine Landstraße, die in die Yungas auf eine Höhe von 1600
Metern Höhe führt. Diese „Straße des Todes“ war früher nur einspurig befahrbar. Heute gibt es
Umgehungsstraßen auf denen die LKW´s sicher nach La Paz gelangen. Die „Todesstraße“ wird heute
vor allem von Radfahrern genutzt, die sich auf Mountainbikes in das Tal stürzen. Im Yungas wird vor
allem Coca angebaut. Im Gegensatz zu anderen Ländern ist der Cocanabau hier nicht verboten. Sogar der Präsident Evo Morales ist ein Cocabauer. Der Gebrauch und das Ausführen von Kokain (selbst in kleinen Mengen) ist aber strngstens verboten. Es gibt sogar auf der „Todesstraße“ und am Flughafen von La Paz eine Drogenkontrolle.
- Tag: Mittwoch, den 17. Mai – Rückflug von La Paz via Santa Cruz und Madrid
Am letzten Tag hatten wir noch ein paar unruhige Stunden. Für Mitternacht war ein Streik des
öffentlichen Nahverkehrs angesagt. Unser Reiseleiter hat sein Netzwerk genutzt und beschlossen mit
uns früher an den Flughaben in El Alto zu fahren. So war die Nacht für uns um 3.30 Uhr zu ende. Um
4 Uhr führen wir zum Flughaben um gegen 8:30 planmäßig vom Flughafen El Alto abzuheben. Nach
einer Stunde Flugzeit landeten wir in Santa Cruz um dann um 11:50 Uhr nach Madrid weiter zu
fliegen. Nach einer Flugzeit von 11 Stunden und 10 Minuten landeten wir am Donnerstag früh um 5
Uhr in Madrid. Von dort starten wir um 7:10 Uhr nach Frankfurt um nach 2 Stunden und 40 Minuten
in Frankfurt zu landen. Gegen Mittag waren wir dann endlich wieder in Darmstadt zurück.
Vielleicht gilt es noch folgendes zu erwähnen. Am Titicacasee liegt der höchstgelegene Jachthafen
der Welt. Den höchstgelegenen Golfplatz der Welt gibt es in La Paz auf einer Höhe von ungefähr
4000 Metern über dem Meeresspiegel. Das höchstgelegene Fußballstadion, in dem schon
Länderspiele stattgefunden haben, befindet sich in La Paz.
Alles in allem eine gelungene Reise auch wenn der Rückflug ziemlich anstrengend war.