Reisegruppe Costa Rica vor Wasserfall

Costa Rica Radreise und Karibikwoche

Mit Pesche, Renato, Wuchel und Koko by avenTOURa

Alajuela, La Rosa de America

Alajuela, La Rosa de America

Nach der Landung in San Jose werden wir abgeholt und direkt zum Hotel gebracht. Unter den ersten Büchsen Schmutzbierli mundet uns Imperial Silver (Pils) am besten. Angesichts des anstrengenden Tages mit der langen Flugreise von 12 Stunden fällt das Nachtessen kurz und bündig aus.

Alajuela, Centro

Mit dem Bus fahren wir in das Zentrum von Alajuela, ein Karree von 1 km x 1km mit orthogonalem Strassenraster, aufgefüllt mit gesichtslosen Geschäftshäusern, Parks, Markthalle, Kathedrale, Busterminal aber intensiver Lebendigkeit. Im Museum erfahren wir farbig illustrert Wichtiges zur Geschichte des Landes und bringt uns kulturelle Hintergründe näher. Punkto Wehrhaftigkeit steht Costa Rica der Schweiz wahrscheinlich in nichts nach, obwohl Costa Rica seine Armee eigentlich abgeschafft hat.

Alajuela Santa Ana

Am Morgen begrüsst uns Tourguide Juan mit Assistent Jose und Fahrer Chicken zur Radreise der nächsten zwei Wochen. Frisch sind Jürg aus Thun und fünf deutsche Teilnehmende mit von der Partie. Sofort werden wir mit einheitlichem Trikot und Trinkflasche ausgestattet. Wir fahren per Tourbus südlich nach Santa Ana, wo die Bikes fahrbereit gemacht werden und wir dem örtlichen Foodmarkt einen Besuch abstatten können. Danach biken wir durch das sehr hüglige Gelände der näheren Umgebung und gönnen uns ein Schmutzbierli unterwegs nach etwa dreissig Kilometern. Trotz Unkenrufen wegen schlechtem Wetterbericht sind wir mit wenigen Regentropfen bisher gut davon gekommen.

Poás, Sarapiqui

Frühmorgens fahren wir per Tourbus auf den Vulkan Poás auf rund 2’500 müM, welcher sich wie üblicherweise zu diesen Wetterbedingungen in dichten Nebel einhüllt. Unterwegs begegnen wir Kaffeeplantagen und beobachten ein Faultier, das sich in der Baumkrone wie ein riesiges Vogelnest ausnimmt. Nach der langen Abfahrtssause genehmigen wir uns einen üppigen Erdbeerdrink, in dieser Gegend gibt es ebenfalls zahlreiche Erdbeer- und auch Hortensien Plantagen. Nach weiteren 7 km Abfahrt gelangen wir zum Catarata del Toro, welcher sich als Hintergrund für ein Gruppenfoto eignet. Schliesslich landen wir in Sarapiqui und geniessen die Athmosphäre des Tropenwaldes auf rund 500 müM.

Laguna Rio Cuarto, La Fortuna

Heute biken wir durch ausgedehnte Ananasplantagen und erreichen nach 25 km Rio Cuarto, wo wir uns mit PicNic eindecken, welches wir beim Badeaufenthalt in der nahe gelegenen idyllischen Vulkanlagune geniessen. Juan präsentiert uns phantastische Bio-Ananas aus seinem Garten und sehr süsse Wassermelonen. Leider ist die Geschichte der in reinster Monokultur gepflanzter Ananas hier eigentlich eine Tragödie: Der Naturgürtel zwischen Atlantik und Pazifik wird praktisch gekappt, was die Tierwelt drastisch reduziert hat. Verwendete Pestizide gefährden die Gesundheit aller Lebewesen, sowie die Gewässer. In den Plantagen gefährden Schlangen und andere Gifttierchen die Arbeitenden in den Feldern. Zudem ist die Grossproduktion der Früchte in den Händen von drei Familien. Schliesslich holt uns eine Regenfront ein und wir reisen per Bus nach La Fortuna.

La Fortuna, Laguna de Arenal

Aus den Nachbarnhäusern gibt es Lärmklagen wegen den nächtlichen Hustenanfällen von mir und Pesche, aber langsam bessern sich die Zustände und ich hoffe, die Medizinkiste bald versorgen zu können 😊. Dafür hustet und schnupft es bald im ganzen Bus. Auch heute zeigt sich das Wetter besser als vorhergesagt und wir fahren entlang der Vulkanflanke des Volcan Arenal an die Ufer der Laguna de Arenal, welche eigentlich ein Stausee ist mit einem darin versunkenen Dorf. Dort wo es spannend geworden wäre mit Singletrails und Flussüberquerungen müssen wir leider umkehren, da bei unserer Tour immer ein Begleitfahrzeug dabei sein muss. Der Arenal zeigt sich zumindest teilweise in seiner vollen Grösse. Es ist ein entspannter und gemütlicher Bikeausflug geworden. La Fortuna ist ein ausgesprochener Touristenort zwischen Arlantik und Pazifik mit allen entsprechenden Infrastrukturen. Im strömenden Regen gönnen wir uns eine Entspannung in einem der zahlreichen Thermalbädern am Fusse des Vulkans.

Celeste Mountain Lodge

Das Motto dieser Tour ist mit dem Bus hoch und dem Bike runter. Runter auf Tico-Sprechart heisst zwar runter, gespickt aber jederzeit und unverhofft mit giftigen Gegensteigungen. So starten wir heute auf einem Hügel bei Nuevo Arenal und sausen pura vida 17 km in die Ebene nach San Rafael hinunter zum Mittagslunch. Dann nochmals gleichviel tica-flach bis zum giftigen Kurzanstieg zum 500-jährigen Arbol de la Paz. Am Stand mit einheimischen Bio-Produkten erfreuen sie sich guter Geschäfte mit uns. Die Celeste Mountain Lodge ist die Juan’s Lieblingsunterkunft und auf seine Art sehr speziell. Die Küche ist hervorragend französisch und das Interieur etwas pointiert auf Ökostyle getrimmt.

Parque Nacional Volcán Tenorio

Durch die Nacht hat es viel und stark geregnet, auch der Morgen zeigt sich trüb und nass. Um 08.00 haben wir einen Slot vor der Touristenmasse für den Tenorio Park und laufen unter dem Schirm die Runde ab. Juan zeigt uns viele interessante Details zu diesem Regenwald, es sollen in dieser Gegend besonders viele Tapire leben. Spannend ist das extrem hellblaue Wasser im Bach falls die Sonne scheinen würde, welches aus der Kombination von Mineralien zweier Bäche stammt. Vom Volcáno Tenorio ist nur ein bescheidener Ansatz zu sehen, der Nebel hüllt diesen praktisch vollständig ein. Anstatt Bike Downhill und Bad im hellblauen Wasser geniessen wir wetterbedingt in der Lodge einen gemütlichen Rest des Tages.

Nicoya

Im Regen verabschieden wir uns von unserer stimmigen Mountain Lodge und fahren zwei Stunden mit dem Bus in die Tiefebene Richtung Nicoya hinunter wo das Wetter besser ist. In der Mittagspause verabschiedet sich Fahrer Chicken und Luiz übernimmt das Steuer. Ab Quebrada Honda fahren wir 45 km durch herrliche flachere ländliche Landschaften bis Nicoya. Von hier stammen viele historische und kulturelle Wurzeln des Landes ab, Mais ist nicht der einzige starke Bezug zu Mexiko. Die Provinz Guanacaste hat sich von Nicaragua abgespalten und sich zu Costa Rica geschlagen, was lange zu grossen Konflikten geführt hat.

Sámara

Wir starten mit den Bike in Hojancha. Es herrscht friedliche Sonntagsstimmung und aus der Kirche ertönt Chorgesang. Vor uns liegen saftige Steigungen und dann Gravel Abfahrten. Infolge von Defekten und gesundheitlichen Beeinträchtigungen kürzen wir das Programm, so dass wir nach 14.00 Uhr an der Playa Carrillo am Pazifik zu einem Badeaufenthalt mit PicNic eintreffen. Den Rest bis Samara schaffen wir per Bike spielend. Der Abend überrascht uns mit einem heftigen Gewitter.

Beach Day Tour, Sámara

Heute hat es Juan erwischt mit dem „suizo virus“, funktioniert aber auch heute hervorragend als Guide und hat immer noch ab und zu ein Spässchen auf Lager. Die Day Beach Tour führt uns zu tollen Buchten, Bodysurf in den Pazifikwellen macht riesig Spass. Abends gibt es für mich Thunfischtranchen mit Balsamico Dressing und Kapern, sowie zu guter letzt in der Beachbar wiedermal einen B52.

Ruhetag, Sámara

Heute ist Ruhetag mit Bädele und Lädele. Zwei wagen sich zu ersten Surfversuchen, mit Erfolg. Nachahmenswert, mal schauen nächste Woche in der Karibik.

Moteverde

Mit dem Bus fahren wir wieder zurück nach Nicoya und überqueren nochmals den Rio Tempisque am Golfo Colorado über die Puente de la Amistad de Taiwan. Diese 780 m lange Hängebrücke wurde 2003 eingeweiht, von Taiwan finanziert und vorwiegend durch taiwanesiche Firmen geplant und ausgeführt. Frühere Alternativen waren weite Umwege oder eine weit südöstlich gelegene Fährverbindung. Danach drehen wir mit den Bikes eine 25 km Runde durch eine sehr ländliche Gegend mit vielen Zebu Rindern. Ein Hund begleitet uns hechelnd über mehrere Kilometer. In dieser Gegend wird ebenfalls Mahagoni Holz gepflanzt und bewirtschaftet. Anschließend gibt es eine längere Busfahrt in den Bergregenwald nach Monteverde, wo wir beim Eindunkeln mit Regenschauern begrüßt werden. Der Ort ist sehr auf Tourismus ausgerichtet und die Unterkunft eher knapp mittelmäßig.

Reserva Bosque Nubosa, Santa Elena

Das Wetter zeigt sich heute wieder von der guten Seite und wir bestaunen die wundervolle Aussicht auf den Golfo de Nigoya. Wir pirschen wir über 7 km durch den Tropenwald Auf über 1‘600 müm und bestaunen die prächtige Flora. Von der Fauna treffen wir lediglich auf Raupen und ein übergrosses Eichhörnchen, von Puma und kleinen Giftschlangen bleiben wir verschont. Am Schluss ergibt sich eine tolle Auswahl an phantastischen Bildern mit dem Thema Mensch und Natur.

San Josè

Die letzte Bike Etappe führt uns in rasanter Abfahrt von Monteverde 1260 Höhenmeter hinunter zur Carretera Interamericana Norte. Die zahlreichen Gegensteigungen meistern wir inzwischen stoisch. Danach folgt die lange Rückfahrt mit dem Bus nach San Jose im dichten Wochenendverkehr. Apéro und Nachtessen auf Empfehlung von Juan, was aber im 100 dBA lauten Karaokesound zum Wochenendbeginn endet; die Ticos und Ticas scheinen dies sehr zu lieben.

Pachira Lodge, Tortuguero

Um 06.15 werden wir abgeholt und im Reisecar No 3 in den Touristenstrom nach Tortuguero eingespült. Unterwegs gibts Desayuno in einem eigens für Reisegruppen eingerichteten Foodstall. 30 km vor dem Ziel reisst der Keilriemen und wir stehen unverhofft bei einem Bananenverarbeitungsbetrieb still. Bis das Ersatzfahrzeug in einer Stunde da ist, erklärt uns der Reiseleiter improvisiert den Werdegang von Bananen wie Chiquita, Del Monte und Dole. Die Verwendung von Pestiziden wird radikal verneint, gesichtete Tankanlagen und Sprühbalken an einem Helikopter lassen Zweifel aufkommen. Die letzten 40 km legen wir im Schnellboot durch die Kanäle knapp hinter dem Atlantikufer zurück. Dieses weit verzweigte Kanalsystem reicht von der Grenze von Nicaragua bis nach Puerto Limon hinunter. Auf der Pachiro Lodge werden wir mit Drink und Lunch begrüsst und dann mit Guide Alejandro auf Besichtigung des Atlantikstrandes und des Dorfes Portuguero geschickt. Erst seit den Sechzigerjahren wird jetzt hier zu den Schildkröten Sorge getragen und der Tourismus bildet hier praktisch die einzige Lebensgrundlage. Entsprechend nimmt sich das halt auch im Dorfbild aus. Das Bier im Schuppen der Sportbar direkt am Wasser schmeckt trotzdem.

Parque Nacional Tortuguero

Mit dem Boot geht es auf Pirsch durch die durch den Urwald abgedunkelten Kanäle des Nationalparks. Das Geschick des Guides und des Bootführers verhilft uns zu Begegnungen mit der einheimischen Tierwelt. Affen, Vögel, Leguane, Faultiere, giftige rote Frösche und Baby Kaimane werden soweit möglich zur Beute unserer Kameras. Auf einem kleinen Hügel geniessen wir die Aussicht über die wahnsinnig spezielle Landschaft. Der Urwald ist übrigens in den letzten sechzig Jahren auf narürliche Weise gewachsen; vorher bestanden hier teilweise Kakaoplantagen. Im Gegensatz zu Afrika kamen diese hier infolge von Pilzkrankheiten nicht lange über die Runden. Viele heutige Pflanzensorten wurden übrigens über den Atlantik her von Afrika angeschwemmt. Saisonal machen in dieser Gegend zahlreiche Zugvögel Rast. Erderwärmung und sinkender Grundwasserspiegel verursachen aktuell deutliche Veränderungen in der Natur, sowie technische Probleme im relativ nahegelegenen Panamakanal.

Puerto Viejo

In der Karibik braut sich offenbar ein Hurrikan zusammen, Guide Alejandro prophezeit Stürme und starke Regenfälle für diese Gegend. Zeit also nach Süden auszuweichen. Wir nehmen Abschied von Tortuguero und fahren mit Boot und Touristenbus für fünf Nächte nach Puerto Viejo und bewohnen einen hübschen Hotelbungalow unweit vom Atlantikstrand. Auch hier gibt es in einfachsten Restaurants diese wunderbare Karibik Fusion Küche, für mich heute wiedermal mit Ceviche und einem einheimisch gebrauten IPA.

Beachday, Puerto Viejo

Pesche und ich wohnen im Bungalow Heliconia (Papageien-Hummerschere), im Garten schlafen Faultiere auf den Bäumen. Das Meer wirft prächtige Wellen mit starker Gischt, ideal zum Body Surfen.

Puerto Viejo

Im Hotel mieten wir fünf Velos und fahren gemächlich nach Puerto Viejo ins Zentrum und durchkämmen alle die zahlreichen Souvenirläden. Stimmungsmässig schimmert hier unverdrossen der typische Charme von „Hippies weg – jetzt Mainstream da“ in nicht unsympathischer Weise immer noch durch. Auf alle Fälle erwischen wir wieder einmal die urchigste Bar und geniessen in vollen Zügen ein paar Drinks. Auf dem Rückweg plündern wir hungrig den Stand mit angebotenen Batties, gefüllt mit wahlweise Gemüse, Fisch oder Fleisch. Danach schaffen wir es spielend dem Beach entlang bis Punta Uva. Schlussendlich kühlen wir uns am heimischen Strandabschnitt in der prächtigen Brandung ab. Beim Relaxen werden je nach Wunsch noch die Beine und Füsse massiert. Heute wieder mal prima tipica pura vida😊👍😊

Surfen Punta Uva

Seit meiner Jugend wollte ich Wellenreiten lernen, aber immer ist was dazwischen gekommen. Heute gibt es keine Ausrede mehr. Koko verschafft uns Connections zu Hotelier David und seinem Bruder Surflehrer Simon und wir buchen eine zweistündige Lektion am Punta Uva. Die beiden Brüder sprechen Aargauer Dialekt, haben einen CH-Vater, sind aber in Costa Rica aufgewachsen. Bei unserem Strand werden Bretter auf ein Tuktuk geladen und wir fahren mit Driver Tiger in Richtung Punta Uva los. Tiger erfreut sich vorwiegend an den zahlreichen Chicas Suizos, welche hier in der Gegend aufkreuzen. Nach zwanzig Minuten Trockeninstruktion gehts ab aufs Wasser. Die Bedingungen sind mit den Wellen, Wind und Strömung für Anfänger etwas suboptimal, aber heute das Bestmögliche in dieser Gegend. Nichts desto Trotz paddeln wir in Richtung links vom Riff, wo sich die Wellen brechen. Schon das bringt mich konditionell an den Anschlag und ich muss mich öfters ausruhen. Trotz Anschubhilfe von Simon schaffe ich es in fünf Versuchen nicht, stehend auf dem Brett zu fahren. Renato gelingt es besser. Entkräftet lassen wir uns ans Ufer zurück treiben und wollen zumindest noch schön fotografiert werden. Als Ganzes war dies eine lehrreiche und anstrengende Erfahrung, welche wir nicht missen wollen.

San José Centro

Nach einem weiteren Strandtag nehmen wir Abschied von Puerto Viejo und fahren per Reisebus zurück nach San Jose. Dort verbringen wir noch anderhalb Tage bei regnerischem Wetter beim Parque Metropolitano La Sabana, welcher zwischen 1939 und den Siebzigerjahren als erster Flughafen in Costa Rica diente. Das ehemalige Flughafengebäude beherbergt jetzt das Museo de Arte Costarricense, in welchem wir vor dem Regen flüchtend eine spannende Ausstellung besuchen . Ein neuerer Tower in der Nähe wurde kurzerhand in einen Gebäudekomplex integriert. Weiter besuchen wir noch das Museo National, in welchem Geschichtliches und ein kleines Papillorama zu erfahren ist. Ausserdem halten wir uns mit langen Spaziergängen durch die Stadt fit, was uns widererwarten immer wieder interessante und spannende Begegnungen mit Trouvaillen und Kuriositäten beschert. Nordwestlich des Parque entdecken wir sogar ein sehr durchmischtes Quartier mit teilweise ansprechenden Neubauten. Morgen steht uns noch die lange Heimreise mit 12- stündigem Flug bevor. Damit wird unsere Reise in diesem phantastischen Land zu Ende gehen.

avenTOURa ist mit Auszeichnungen und Mitgliedschaften seit über 25 Jahren in der Touristikbranche etabliert.